Wahrscheinlich wurde ich auserkoren, ein paar Worte dazu zu schreiben, weil ich viele Jahre davon als Mitarbeiter hautnah miterleben durfte.
Doch was soll ich nun alles erwähnen? Was gibt es zu feiern? Da ist die Dankbarkeit darüber, dass wir eine lebendige Kirchgemeinde sind, in der viele Menschen, Jung und Alt, ein- und ausgehen, ja sogar ein Stück Heimat gefunden haben, und die damit verbundenen, schönen und tragenden Begegnungsmomente. Da ist die grosse Schar von Freiwilligen, die das mannigfaltige Programm unserer Kirche ermöglichen und mitprägen. Da sind die vielen gesegneten Anlässe, Projekte und Camps, die Bewahrung vor schlimmen Unfällen und sicher nicht zuletzt die Dankbarkeit über die gute Finanzlage.
In den Rückblick mischen sich auch Wermutstropfen: verpasste Chancen, Leerläufe, Personen, die wir loslassen mussten und Beziehungen, die nicht gelangen. Ich werde mir bewusst, wie es schlussendlich den zu feiern gilt, der all das Gelungene möglich machte, der der Grund ist, warum wir Kirche sind, der Herzen in Bewegung gesetzt, Leben verändert hat, der treu war und dem wir auch all das Misslungene, das Traurige zurücklegen dürfen. Schlussendlich wollen wir unseren Gott feiern.
Zum Schluss ein Gedanke und eine Frage, die mich beschäftigen: «Wem viel gegeben ist, von dem wird viel erwartet.» – All dieser Segen bringt auch eine Verantwortung mit sich. Diese wollen wir wahrnehmen und ihr so gut wie möglich nachkommen. Die Frage: «Wo brauchen wir Erneuerung, wo müssen wir uns neu ausrichten, auf den Kern, auf Gott, um in 25 Jahren nicht nur noch eine Hülle, sondern immer noch eine lebendige Gemeinde zu sein?»
Tobias Weyrich
Vor einigen Tagen habe ich im Rahmen des Rückblicks auf 25 Jahre Selbständigkeit Bilder aus dem Fotoarchiv der Kirchgemeinde gezeigt. Gemeinsam haben wir gestaunt! Nicht nur, weil wir schmunzelnd feststellen mussten, wie jung wir einmal waren. Was haben wir nicht alles gemeinsam erlebt und zusammen auf die Beine gestellt? Wieviel Schönes durfte über die Jahre in unserer Kirchgemeinde entstehen? Wo wurde auch gemeinsam getrauert und gelitten, wenn es schwierige Entscheide zu treffen galt oder wir miteinander beteten und klagten, weil Mitglieder unserer Gemeinschaft Leidvolles erleben mussten? Wie viele Menschen sind schon lange Teil unseres Miteinanders, von wie vielen mussten wir uns auch bereits verabschieden?
Was in diesen 25 Jahren besonders wichtig war, lässt sich heute vermutlich erst ansatzweise sagen: Vielleicht die Leidenschaft, etwas von Gottes Annahme und Liebe im Alltag unserer Gemeinde spürbar zu machen. Der Wunsch, nicht nur um uns selbst zu kreisen, sondern für unser Umfeld in Ittigen und darüber hinaus mitzudenken. Oder die Verantwortung, das, was uns geschenkt ist, auch die finanziellen Mittel, zum Wohl der Menschen einzusetzen. Im Rückblick wird deutlich: nahe bei Gott und nahe bei den Menschen, der Leitsatz für unser Kirche-Sein in Ittigen, war und bleibt eine sinnvolle Orientierungshilfe.
Eine Teilnehmerin beim erwähnten Anlass meinte bei der Verabschiedung: «25 Jahre sind Grund zum Feiern, aber schön ist auch, dass viele von uns schon viel länger miteinander Kirche leben.» Auf dieser Grundlage dürfen wir uns über das, was heute ist, freuen und zusammen diskutieren, was wir bewahren möchten und wo wir neue Wege suchen wollen.
Yvonne Szedlák-Michel
Am Freitag, 23. Mai 2025 im und ums Kirchliche Zentrum Ittigen
Alle sind herzlich eingeladen! Kommen Sie einfach vorbei und feiern Sie mit!
Ab 17.00 Uhr: Apéro
18.00–20.00 Uhr: Nachtessen
20.00–20.45 Uhr: Dankgottesdienst
Anschliessend Dessert und Bilder/Filme aus 25 Jahren Kirche Ittigen
Bereits vor dem grossen Fest gibt es noch weitere Möglichkeiten, einen Blick ins Fotoarchiv der Kirchgemeinde zu tun und einander von unseren Erlebnissen in und mit der Kirche zu erzählen. Was war besonders wertvoll? Was möchten wir behalten? Und was darf sich in Zukunft auch verändern? Bei Getränken und Snacks kommen wir miteinander darüber ins Gespräch. Wir freuen uns auf Sie!
Donnerstag, 3. April, 19.30–21.00 Uhr
Samstag, 10. Mai, 10.00–11.30 Uhr
Übrigens: was war, bevor im Jahr 2000 die bis dahin verbundenen Kirchgemeinden Bolligen, Ostermundigen und Ittigen selbständig wurden, kann man nachlesen. Das Buch «Profil zeigen: Werden und Wachsen einer Berner Vororts-Kirchgemeinde – Spurensuche» liegt in der Kirche zum Mitnehmen auf.
Yvonne Szedlák-Michel
Gemeinschaft, Vielfältigkeit, Lebendigkeit, Heimat und Freiwilligenarbeit sind nur einige Stichworte, die Menschen nennen, wenn sie auf ihr langjähriges Dazugehören zur Kirche Ittigen zurückblicken. Ein paar erzählen, wo sie im Jahr 2000 aktiv waren:
Anne-Valérie (31): Ich und meine Familie kamen 1999 nach Worblaufen und integrierten uns gleich in die Kirchgemeinde in Ittigen, da meine Grosseltern hier bereits aktiv waren. Als damals Sechsjährige war ich vor allem als Teilnehmerin im Kinderprogramm am Sonntagmorgen und in der Jungschar aktiv.
Yasmine (35): Ich war regelmässig in der Jungschar (CEVI) und habe dort viele tolle Abenteuer erlebt. Ebenfalls war ich jeden Frühling im Hofi-Lager.
Renate (54): Wir waren als frisch verliebtes Paar auf der Suche nach einer Kirche, in der wir uns beide wohl fühlten. Über die Teilnahme am Alphalive-Kurs haben wir den Weg in die Kirchgemeinde Ittigen gefunden – und den Pfarrer, der uns 2001 traute.
Gerda (68): Es ist lange her, ich bin ganz erstaunt, wo ich überall auf irgendeine Weise dabei war. Bei den Alphalive-Kursen war ich im Deko-Team und habe manchmal serviert. Auch beim Weltgebetstag half ich. Dazu hütete ich etwa einmal pro Monat während der Gottesdienste die kleinen Kinder.
Hansruedi (71): Im Jahr 2000 war ich schon länger im Empfangsdienst bei den Gottesdiensten am Sonntagmorgen dabei. Mein zweiter Einsatz galt der Kirchlichen Unterweisung KUW. Ein Höhepunkt war dabei der Sternmarsch für die Erstklässler.
Jrene (79): Ich wirkte an verschiedenen Projekten mit: Neben Sonntagsschule und Kinderlagern war der Weltgebetstag ein wichtiges Anliegen. Ein schönes und gemütliches Erlebnis mit motivierten Helfern war das Adventskranzen. Und es gab den Weihnachtsmärit – klein, aber fein, mit immer überraschend gutem Erfolg.
Erika (80): Im Jahr 2000 war ich bereits zehn Jahre als Mitarbeiterin in der KUW tätig. Gleichzeitig engagierte ich mich in der AGI (Arbeitsgruppe Ittigen), wo die Unterrichtsinhalte der KUW-Nachmittage und die Gestaltung der Schlussgottesdienste mit den Eltern er- und überarbeitet wurden.